Über Kodek
Im Zentrum der Reihe Kodek stehen von mir entwickelte Algorithmen zur Bildsynthese, die in der Programmiersprache Processing verfasst sind. Sie erzeugen neue Bilder aus einer Vielzahl von Fotografien eines Motivs und schreiben dabei Veränderungen ein, die sonst nur in zeitbasierten Medien sichtbar würden.
Die Algorithmen arbeiten mit Zufallsgeneratoren, wodurch die eingeschriebene Information nicht linear ist: Veränderungen werden zwar sichtbar, lassen sich aber zeitlich nicht eindeutig verorten.
Aktuell sind zwei Algorithmen funktionsfähig: Synthese I kombiniert Bilder in einem Raster, wodurch Fragmente der Ursprungsaufnahmen teilweise erkennbar bleiben. Dieser Algorithmus kommt beispielsweise in der Arbeit »Streams« zum Einsatz, wo die erzeugten Bilder den Unterschied zwischen veränderlichen und unveränderlichen Anteilen eines Motivs betonen.
Synthese II fügt die Fotografien in vertikalen Streifen von einem Pixel Breite zusammen. Muster und Figuren werden abstrahiert, Details verschwinden. So entzieht sich das Motiv einer genauen zeitlichen oder räumlichen Verortung und eröffnet dem Betrachter Raum für eigene Interpretationen. In der Arbeit »Synthesized Landscapes« lasse ich mit Synthese II Landschaftsaufnahmen zu neuen abstrakten Topographien verschmelzen.
Die Entwicklung dieser Algorithmen hat mir ein überraschend weitläufiges Feld eröffnet – zur Erforschung sowohl einer völlig neuen Ästhetik als auch neuer künstlerischer Ausdrucksmöglichkeiten. Für beide Algorithmen habe ich bereits mehrere Folgearbeiten konzipiert.